Pflegeroboter sollen die Menschen im Alltag unterstützen. Man unterscheidet nach den Aufgaben: Service/Transport, Entlastung/Unterstützung sowie Aktiviertung/Unterhaltung (soziale Roboter).
Die Evangelische Heimstiftung, Stuttgart, hat zwei soziale Roboter über fast 24 Monate in der Praxis erprobt. Das zur Heimstiftung gehörende Institut für Innovation, Pflege und Alter hat das Projekt wissenschaftlich begleitet. Mit den Erfahrungen aus der Praxis hat der Hersteller navel robotics, einem Startup in München, seinen Roboter weiterentwickelt.
Am 8. Thementag des Kreisseniorenrat Calw (am 4. Juni 2025 in Althengstett) berichtete Diana Moroz vom oben genannten Institut über die gewonnenen Erkenntnisse:
- In der Alltagsbegleitung, also Animation der Bewohner der Altenheime/Residenzen, fanden ca. 30% der Bewohner den Roboter gut. Das Kindchenschema, klein und mit Kulleraugen, gefiel ihnen. Sie gaben ihnen Namen wie Oskar oder Emma, häkelten ihnen Mützchen. Auch die AlltagsbegleiterInnen, die als Paten den Roboter begleiteten, befürworteten den Einsatz, obwohl das Mehraufwand bedeutete.
- Der Roboter wurde von den Bewohnern wie ein Mensch, als Puppe, wahrgenommen. Eine emotionale Bindung konnte entstehen. Demenzerkrankte nahmen den Roboter eher als Kind wahr. Diana Moroz betonte, dass der Roboter nie den Menschen ersetzen wird, sondern eine zusätzliche Kommunikationsmöglichkeit darstellt. „Der Roboter tut den Menschen gut“.
- Der Roboter erkennt die Mimik der Menschen und spricht, mit ChatGPT unterstützt, mit den Menschen. Meist dauerten die Gespräche zwischen 10 und 20 Minuten. Vor Allem Einzelgespräche, aber auch Gruppengespräche waren möglich. Bei Gruppengesprächen zeigte sich der Roboter irriert, wenn mehrere sprachen, und konnte die Beiträge nicht adäquat beantworten.
- Allerdings fehlen die Sprachkompetenz im Dialekt sowie der Bezug auf aktuelle Ereignisse, z.B. Papstwahl oder Wetter. Auch fehlte die selbständige Fortbewegung des rund 20kg schweren Roboters, er musste getragen werden.
- Die Pflegenden sorgten sich, dass die Roboter ihnen Konkurrenz machen würden und lehnten sie ab.
- Nach der Pilotphase werden die optimierten Roboter in anderen Häusern der Evangelischen Heimstiftung eingesetzt werden. Weitere Roboter werden geleast.